In ihrer Kunst erforscht Yeongbin Lee etwas, das zugleich allgegenwärtig und doch so flüchtig ist, dass es sich der bewussten Wahrnehmung entzieht: „hörbare Bewegungen“. Unter diesem Titel spürt sie den Geräuschen nach, die die vielfältigen Bewegungen im Stadtraum erzeugen. Ihre Kunst kehrt den Prozess quasi um: Indem sie die unsichtbaren akustischen Spuren von eigentlich sichtbaren, aber in der Vielschichtigkeit versteckten Vorgängen nachzeichnet und gleichsam kartographiert, macht sie Bewegungsmuster erkennbar. Eingang finden diese Soundscapes in Zeichnungen, Raum- und Klanginstallationen.
Seit Anfang 2018 arbeitet sie am Projekt „Treppe“ an der U-Bahnhaltestelle Friedrichstraße, Auftakt einer Sammlung von Geräuschen, die sie bis 2020 an verschiedenen Stellen der Stadt einfängt, um ein Geräuschlandkarte von Berlin zu publizieren. Erste Zwischenergebnisse zeigte sie auf der Künstlerinnen-Ausstellung Goldrausch im Oktober 2018.
MüllerValentini hatte die schöne Aufgabe, diese wiederum nur temporären Eindrücke in Gestalt des Ausstellungskataloges dauerhaft für das Auge zu bewahren.
Kunde: Goldrausch Künstlerinnenprojekt
Leistung: Konzept, Editorial Design